Calciummangel – Symptome und Ursachen
Ist die Versorgung mit Calcium nicht gewährleistet, kommt es beim Betroffenen zu einem Mangelzustand. Erfahren Sie hier mehr über die Hintergründe und Ursachen eines Calciummangels.
Symptome und Folgen von Calciummangel
Bei einem akuten Calciummangel kommt es zu einer gesteigerten Erregbarkeit von Muskeln und Nerven, die sich durch Kribbeln und Muskelkrämpfe äußern kann. Ein chronischer Mangel an Calcium kann sich z. B. durch trockene, rissige Haut, Haarausfall und Querrillen auf den Nägeln zeigen.
Ein Calciummangel (Hypokalzämie) liegt vor, wenn die Calciumkonzentration im Blut unter einen definierten Grenzwert sinkt (2,2 mmol/l). Darüber hinaus kann es durch einen längerfristigen Calciummangel zu einer Entmineralisierung der Knochen kommen.
Um die Calciumkonzentration im Blut aufrecht zu erhalten, wird Calcium aus den Knochen herausgelöst. Dies ist meist nicht mit Beschwerden verbunden. Im späteren Verlauf, wenn die Knochen schon viel Calcium verloren haben, kann ein Mangel an Calcium zur Entstehung von Osteoporose (Knochenschwund) beitragen.
Calciummangel Ursachen
Zu den häufigsten Ursachen für Calciummangel zählen:
- Unterversorgung mit Vitamin D3, was die Aufnahme von Calcium einschränkt
- Unzureichende Calciumaufnahme (z. B. über die Nahrung)
- Resorptionsstörung (z. B. im Darm)
- Vermehrte Calciumverluste (z. B. über die Nieren)
- Erhöhter Calciumbedarf (z. B. in der Wachstumsphase)
- Hormonelle Störungen (z. B. Calcitriol-Mangel)
- Hyperphosphatämie (zu hohe Phosphatwerte im Blut)
Calciumzufuhr nach Alter und Geschlecht
Calciumzufuhr: Jeder Zweite nimmt zu wenig Calcium auf1
In Deutschland nehmen insbesondere junge Frauen und ältere Menschen zu wenig Calcium auf. Prozentual verteilt bedeutet dies, dass
- 61 % der älteren Männer (65-80 Jahre),
- 65 % der älteren Frauen (65-80 Jahre) und
- 74 % der weiblichen Jugendlichen (14-18 Jahre)
zu wenig Calcium aufnehmen.
In Deutschland erreichen etwa 46 Prozent aller Männer und 55 Prozent aller Frauen nicht die empfohlene Tageszufuhr an Calcium.
Besonders kritisch ist die Situation bei jungen Frauen: Fast drei Viertel der 14- bis 18-Jährigen unterschreiten die Empfehlungen. Auch bei älteren Menschen, die altersbedingt ohnehin schon ein erhöhtes Risiko für Osteoporose haben, ist das Problem sehr ausgeprägt.
Calciumarme Ernährung
Um zu verhindern, dass ein Calciummangel entsteht, ist es entscheidend, auf eine calciumreiche Ernährung zu achten und „Calciumräuber“ zu meiden. Calciumräuber sind Lebensmittel, die dem Körper Calcium entziehen – darunter fallen zum Beispiel Fertiggerichte, Schmelzkäse, Fast Food, Softdrinks und Wurstwaren.
Wer es nicht schafft, seinen Bedarf allein über die Nahrung zu decken, oder unter einem nachgewiesen Calcium- und/oder Vitamin D3-Mangel leidet, kann darüber hinaus auch auf Arzneimittel setzen, welche diese Nährstoffe enthalten. Ihr Hausarzt berät Sie, welches Mittel in Ihrem individuellen Fall am besten für Sie geeignet ist.
Quellenangaben
1 Ergebnisse der Nationalen Verzehrsstudie II, 2008